18
Jan
2008

Winterdepression

Der Winter kann manchmal hart sein. Susanne Winter kann das auch, sagen ihre FPÖ-Kollegen und Kolleginnen. Der Winter kann manchmal trostlos sein. Das sagen Susanne Winters KollegInnen nicht über sie. Nachdem nur etwas lose, d.h. nicht vorhanden, sein kann, muss es vorher existiert haben. Und die Befriedigung auf der Suche nach Trost haben wohl wenige in der Freiheitlichen Partei gefunden.
Susanne Winter, wohlgemerkt Dr. Susanne Winter, benutzt ihre Öffentlichkeitsarbeit bzw. ihre Parteibewerbung für die Grazwahl für populistische Ausscheidungen über - wie kann es anders sein - den Islam. Sie setzt sich jedoch nicht mit der Weltreligion auseinander, sondern reduziert sie auf Anekdoten, die sie ins Lächerliche und Beleidigende zieht. Mohammed sei nach heutigen Rechtauffassung ein Kinderschänder, er habe den Islam in epileptischen Anfällen geschrieben. Winters Sohn geht sogar einen Schritt weiter und möchte ausländischen Vergewaltigern Schafe in den Grazer Park stellen, damit sie die heimischen Mädchen in Ruhe lassen.
So: ausgerülpst. Natürlich große Aufregung, natürlich Drohvideo, natürlich Empörung (über Winter, dann wahrscheinlich noch viel mehr über radikale Moslems) - und? Wo ist die Verurteilung (nicht die gespielte "Wir distanzieren uns blabla")? Die gerichtliche? Wer setzt den ersten Schritt, dass es so nicht gehen kann? Dass gewisse Dinge EBEN NICHT unter Meinungsfreiheit, sondern Beleidigung fallen. NIEMAND.
Und da grabe ich einen Satz aus, der mir aus dem Halse quellt: Man kann gar nicht so viel essen, wie man speiben möchte. Über den hirnlosen Rechtspopulismus - aber, und das noch viel mehr, über die Linksparteien. Die sitzen in der Ecke, die einen in der Regierung, die anderen im Weltcafe - und nichts. Kein Aktionismus, keine großen Aktionen, kein einziger Versuch, auf sich aufmerksam zu machen. Die Chance, sich von dem rechten Gesindel abzusetzen. Die "Lulu-Politik" und ihre Fortsetzung. Von der SPÖ sind wir es ja schon gewöhnt, aber dass auch die Grünen derart harmlos verfahren und es keine richtigen Antworten auf solche mittelalterliche Schandäußerungen gibt, lässt mich in eine tiefe Winterdepression verfallen.
Wen soll man in diesem Land noch wählen? Oder haben wir gar keine Wahl mehr?
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